Ob KMU oder Start-up: Gründertum verbindet
Apple, Microsoft, Amazon - die wertvollsten Unternehmen der Welt haben zwei Dinge gemeinsam: sie sind Technologiekonzerne und sie sind aus den USA. Es geht um Billionen Dollar, fernab jeder Vorstellungskraft. Eine Elite, in der deutsche Autobauer nur noch eine Nebenrolle spielen. Und wenn selbst unsere Kanzlerin mahnt, wir dürfen den digitalen Anschluss nicht verpassen, ist man fast geneigt, das Handtuch zu werfen.
Bitte nicht so voreilig: Es gibt sie, die deutschen Vorzeigeunternehmen. Die Unicorns. Die Hoffnungsträger. Es gibt auch unserer Lande Millionen-Finanzierungen und Mega-Exits. Und es lohnt sich, diese Entwicklungen im Blick zu behalten. Schon mal vom Berliner Tech-Unternehmen Adjust gehört? Das hat jüngst der US Marketing-Dienst AppLovin übernommen. Für schlappe 1,2 Milliarden US Dollar. Shell kaufte Next Kraftwerke auf, ein Unternehmen, das virtuelle Kraftwerke betreibt. Shop Apotheke übernahm Smartpatient. Diese Deals fanden 2021 statt und es wurden Millionen bewegt. Auf deutsche-startups.de kann man sich über diese Entwicklungen auf dem Laufenden halten: Etablierte Unternehmen mit dem nötigen Kleingeld beobachten die Start-up-Szene und kaufen sich Innovationen einfach ein. Ein Modell, das sich bewähren kann. Wer mutig ist, muss nicht immer dreistellige Millionensummen investieren: Gerade zu Beginn brauchen aufstrebende Start-ups (nicht nur) finanzielle Unterstützung. Es lohnt sich also, die Szene zu kennen. Fast jede Branche findet mittlerweile ein Pendant, in dem Entrepreneure ihre Geschäftsmodelle modernisieren und digitalisieren. Ob PropTech, MedTech oder SalesTech - sie alle haben sich Disruption auf die Fahnen geschrieben. Statt den “jungen Wilden” das Feld zu überlassen, sollte man sich verbünden. Schließlich kennt sich der Mittelständler mit drei Generationen Fachwissen besser aus als so mancher Student frisch von der Uni. Symbiosen schaffen ist unser Credo. Deshalb sind wir froh, die alte mit der neuen Welt verschmelzen zu können.